Instrumente

Ladegast, Friedrich (Orgelbauer)

* 30. August 1818 in Hochhermsdorf, † 30. Juni 1905 in Weißenfels

Friedrich Ladegast

 

Friedrich Ladegast zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Vertretern des romantischen Orgelbaus im mitteldeutschen Raum. Er eröffnete 1847 seine Werkstatt in Weißenfels und schuf insgesamt rund 200 Orgelneubauten, darunter auch die Orgeln für den Merseburger Dom, die St.-Jakobs-Kirche in Köthen, die Nikolaikirche in Leipzig, die Schlosskirche in Wittenberg, die Kirche St. Marien in Weißenfels, die Landesschule Pforta bei Naumburg (39. Station der mitteldeutschen Straße der Musik) und den Schweriner Dom. Im Jahr 1865 beantragte er die Genehmigung einer großen Aufbauhalle in Weißenfels, die ihm den Bau mehrerer Orgeln gleichzeitig und eine Prüfung der Funktionstüchtigkeit bereits in der Werkstatt erlaubte. Ladegast zeigte damit durchaus Sinn für die wirtschaftlichen Erfordernisse in Zeiten zunehmender Industrialisierung. Am Ende seiner Laufbahn musste er sich dennoch der fortschrittlicheren, industriell und damit effizienter arbeitenden Konkurrenz (z. B. der Fa. Sauer aus Frankfurt/Oder) geschlagen geben, zumal er sich allzu spät der Pneumatik als neuem, den Orgelbau von nun an beherrschendem System zuwandte und seine Klangvorstellungen gegenüber dem spätromantischen orchestralen Klang als veraltet galten. Ladegast starb hoch angesehen im Jahr 1905 in Weißenfels. Bereits in seinem Todesjahr wurde eine Straße nach ihm benannt.

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Friedrich Ladegast als alter Mann

 

Die Spuren von Friedrich Ladegast in Weißenfels sind auch heute noch vielfältig:

In der Laurentiuskirche in der Weißenfelser Neustadt gibt es ein Ladegast-Museum.

Ladegast-Museum in der Laurentiuskirche

 

Friedrich Ladegast „höchstpersönlich“ tritt in dem Musical Alban und die Königin auf, das der Verein music art weißenfels e. V. im Kulturhaus der Stadt Weißenfels auf die Bühne gebracht hat.

Literatur

Holger Brülls, Ladegast-Orgeln in Sachsen-Anhalt, Petersberg 2005.

Walter Ladegast (Hrsg.), Friedrich Ladegast. Der Orgelbauer von Weißenfels, Stockach-Wahlwies 1998.

Links

Fremdenverkehrsverein Weißenfelser Land zu Spuren Friedrich Ladegasts in der Region

Anregungen für den Unterricht

Auf einer „Ladegast-in-Weißenfels-Rallye“ können Schüler folgenden Fragen nachgehen:

An welchen Orten in Weißenfels gibt es noch Orgeln des berühmten romantischen Orgelbauers Friedrich Ladegast? – Wo befindet sich das Grab des Orgelbaumeisters? – An welchen Plätzen standen die Werkstatt und das Wohnhaus von Ladegast? – Was befindet sich dort heute? – Gibt es kulturelle Aktivitäten (Vereine, Museen, Theateraufführungen, Konzerte etc.) in Weißenfels, die das Erbe des Orgelbauers bewahren?

Materialien zum Download

Arbeitsblatt (PDF):

Ladegast-in-Weißenfels-Rallye  (Lösungsblatt für Lehrer*innen sowie die Word-Datei des Schüler-Arbeitsblattes auf dem Landesbildungsserver)

SM 2017